Blauregen schneiden – So bringst du die Kletterpflanze richtig in Form

Blauregen (Wisteria) zählt zu den spektakulärsten Kletterpflanzen im Garten: mit seinen langen, duftenden Blütentrauben in Blau, Violett oder Weiß ist er ein echter Blickfang. Doch um seine volle Blütenpracht zu entfalten, braucht der Blauregen regelmäßig einen gezielten Schnitt – sonst wuchert er unkontrolliert und blüht nur spärlich.

Doch wann und wie schneidet man Blauregen richtig?


Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden

Blauregen wird zweimal im Jahr geschnitten:

  1. Hauptschnitt im Spätwinter (Februar)

    • Rückschnitt aller Seitentriebe auf 2–3 Knospen.

    • Ziel: Förderung der Blütenbildung und Strukturkontrolle.

  2. Formschnitt im Sommer (Juli/August)

    • Rückschnitt der neuen, langen Triebe auf etwa 30–50 cm Länge.

    • Ziel: Ordnung schaffen, Wachstum kontrollieren, Blühfreude erhalten.


So gehst du beim Schneiden vor

Winterschnitt (Februar – vor dem Austrieb):

  • Entferne alle langen Seitentriebe, die im letzten Jahr gewachsen sind.

  • Lasse nur kurze Ansätze mit 2–3 Knospen stehen – aus diesen entwickeln sich die Blütenansätze.

  • Ältere Triebe, die keine Blüten tragen, können bis zur Basis zurückgeschnitten werden.

Sommerschnitt (Juli/August):

  • Kürze die neuen, weichen Triebe radikal ein – auf ca. 5–6 Blattpaare.

  • Entferne alle Triebe, die sich an ungeeigneten Stellen (z. B. Richtung Dachrinne oder Nachbargarten) entwickeln.

  • Sorge für gute Belüftung und Durchlichtung der Pflanze.


Achtung: Das solltest du beim Schneiden beachten

  • Scharfes Werkzeug verwenden – glatte Schnitte schonen die Pflanze.

  • Nicht zu zaghaft schneiden – Blauregen ist sehr wuchsfreudig und verzeiht kräftige Rückschnitte.

  • Jungpflanzen gezielt erziehen: In den ersten Jahren solltest du das Grundgerüst aufbauen und nicht zu früh auf viele Blüten hoffen.

  • Ältere Pflanzen regelmäßig auslichten, um Verkahlung zu verhindern.


Fazit: Wer schneidet, wird belohnt

Regelmäßiges Schneiden ist beim Blauregen keine Kür, sondern Pflicht. Nur so bleibt er blühfreudig, kontrollierbar und gesund. Mit zwei gezielten Schnitten im Jahr – einem für die Blüte, einem für die Form – kannst du Jahr für Jahr ein duftendes Blütenmeer genießen.


Tipp: Wenn dein Blauregen trotz Schnitt nicht blüht, könnte er aus Samen gezogen sein – diese Pflanzen brauchen oft viele Jahre bis zur ersten Blüte. Veredelte Exemplare sind deutlich früher dran.

Möchtest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern oder eine Skizze zur Schnittführung?