Welche Wespen überleben den Winter?

Wespen sind für viele Menschen ein unangenehmes Thema, besonders in den Sommermonaten. Doch was passiert mit den Wespen im Winter? Welche überleben die kalte Jahreszeit, und wie schaffen sie das?

1. Wespenarten und ihre Überwinterung

Im Allgemeinen sind es nur die befruchteten Königinnen, die den Winter überleben. Sie haben im Spätherbst die Aufgabe, sich vor den kälteren Temperaturen zu schützen. Aber wie gelingt es ihnen, den Winter zu überstehen, während die restlichen Wespen der Kolonie (Arbeiterinnen und Männchen) sterben?

Die Königinnen

Im Herbst verlassen die Königinnen ihre Nester und suchen sich einen geschützten Ort, an dem sie überwintern können. Sie ziehen sich oft in hohle Baumstämme, unter Rinde, in Schuppen oder in Kellern zurück. Dort verharren sie in einer Art Ruhephase, in der sie ihren Stoffwechsel stark verlangsamen. Diese Winterruhe hilft ihnen, Energie zu sparen und die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Die Arbeiterinnen und Männchen, die nur für den Sommer aktiv sind, sterben nach der Fortpflanzung und tragen so dazu bei, dass die Kolonie im Winter nicht mehr existiert.

Arten, die den Winter überstehen

In Deutschland überwintern vor allem gemeine Wespen (Vespula vulgaris) und deutsche Wespen (Vespula germanica), die beiden häufigsten Wespenarten. Diese sind besonders für ihre große Kolonienbildung und ihre Fähigkeit bekannt, nach dem Winter im Frühling wieder eine neue Kolonie zu gründen.

Es gibt allerdings auch andere Wespenarten, wie die Hornisse (Vespa crabro), deren Königinnen ebenfalls den Winter überstehen können. Hornissen sind jedoch seltener und haben eine weniger auffällige Lebensweise als ihre kleineren Verwandten.

2. Der Winterzyklus und das Überleben

Die Königinnen überstehen die kalte Jahreszeit nicht in aktivem Zustand. Sie schlafen praktisch, aber ihre Lebensfunktionen sind stark herabgesetzt. In einigen Regionen mit besonders milden Wintern können die Königinnen auch in Nischen und Verstecken bleiben, die im Frühling wieder aktiv werden, um neue Nester zu gründen.

Im Frühling, wenn die Temperaturen steigen, erwachen die Königinnen aus ihrer Winterruhe. Sie verlassen ihre Winterverstecke und beginnen, neue Nester zu bauen. Dabei legen sie ihre ersten Eier, aus denen später die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Diese übernehmen dann die Aufgabe, das Nest zu erweitern und die Königin zu versorgen.

3. Fazit

Zusammengefasst überleben nur die befruchteten Wespenköniginnen den Winter. Die meisten Wespenarten sterben nach der Fortpflanzung im Herbst, während die Königinnen sich in einem geschützten Winterversteck zurückziehen, um im Frühling ein neues Leben zu beginnen. Der Winter ist für sie eine Zeit der Ruhe und Regeneration, die ihnen ermöglicht, die kalte Jahreszeit zu überstehen und im Frühjahr eine neue Kolonie zu gründen.