Maulwurf im Garten ansiedeln – Natürlicher Helfer statt Störenfried

Ein Maulwurf im Garten? Für viele ist das zunächst ein Ärgernis – schließlich hinterlässt er seine berühmten Erdhügel auf dem gepflegten Rasen. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Der Maulwurf ist kein Schädling, sondern ein echter Nützling. Und es gibt gute Gründe, ihn im Garten nicht nur zu dulden, sondern sogar aktiv anzusiedeln.


Warum ein Maulwurf dem Garten guttut

Der europäische Maulwurf (Talpa europaea) steht unter Naturschutz – und das aus gutem Grund:

  • Er frisst Schädlinge wie Engerlinge, Larven, Schnecken und Drahtwürmer.
  • Er lockert den Boden, was Wurzeln, Wasser und Nährstoffen zugutekommt.
  • Er ersetzt den Spaten, indem er Graben- und Belüftungsarbeit übernimmt.
  • Seine Erdhügel liefern nährstoffreiche Erde für Beete oder Töpfe.

Wer also Wert auf einen natürlichen, lebendigen Garten legt, sollte den Maulwurf als willkommenen Bewohner betrachten – auch wenn es etwas Mut zur Wildnis braucht.


Kann man einen Maulwurf im Garten ansiedeln?

Einen Maulwurf gezielt anzusiedeln ist schwierig – aber du kannst deinen Garten so gestalten, dass er sich von selbst ansiedelt und bleibt.

Voraussetzungen für einen „maulwurffreundlichen“ Garten:

  • Ruhige, naturnahe Flächen, wenig Lärm und Erschütterung
  • Keine Maulwurfschreckgeräte, Ultraschall oder starke Vibrationen
  • Keine Pestizide oder Kunstdünger, um seine Nahrung nicht zu vergiften
  • Lehmiger, lockerer Boden, in dem er gut graben kann
  • Unversiegelte Bereiche, z. B. Rasen, Wiese, Beete, Hecken

Tipp: Wildblumenwiesen oder Obstbaumwiesen erhöhen die Chancen, dass sich ein Maulwurf niederlässt – sie ziehen Insekten an und bieten Schutz.


Was man NICHT tun sollte:

  • Maulwürfe umzusetzen oder einzufangen ist verboten – sie stehen unter strengem Schutz.
  • Zwangsansiedlung ist kaum möglich, da sie sehr territorial und einzelgängerisch sind.
  • Den Garten mit Düften oder Geräten maulwurfsicher machen – wenn du ihn willst, solltest du solche Maßnahmen unterlassen.

Leben mit dem Maulwurf – Tipps für ein gutes Miteinander

  • Erdhügel regelmäßig abtragen und die Erde sinnvoll verwenden (z. B. für Blumenkästen oder Hochbeete).
  • In stark genutzten Rasenflächen ggf. Maulwurf-freundliche Kompromisse finden, z. B. durch Rasenkantensteine oder abgetrennte Bereiche.
  • Akzeptanz üben – Maulwurfshügel sind Zeichen eines gesunden Bodens und biologischer Vielfalt.

Fazit:

Ein Maulwurf im Garten ist kein Makel, sondern ein Zeichen für ein funktionierendes Ökosystem. Wer ihm einen sicheren, ruhigen Lebensraum bietet, profitiert von seiner Hilfe im natürlichen Schädlingsmanagement und Bodenpflege. Vielleicht braucht es etwas Geduld – aber mit etwas Glück gräbt sich bald einer deiner fleißigsten Gärtner direkt unter deine Füße.